
In einem Brief an das Verkehrsministerium Baden-Württemberg bittet die IBSB darum, die Daten hinsichtlich des umfassenden Dieselbetriebs auf der Südbahn zu veröffentlichen.
Dieser Dieselbetrieb ist in doppelter Hinsicht eine schlechte Lösung:
- Der Dieselbetrieb weist naturgemäß eine schlechtere Umweltbilanz als E-Betrieb auf. Zudem kann man mit Dieselbetrieb keine Bewegungsenergie zurück ins Netz speisen (Rekuperation), was eine große Energieverschwendung bedeutet.
- Die dieselnden Ersatzzüge (insbesondere die BR 628 und 650) weisen oft eine viel geringere Kapazität als die E-Züge auf, was für die Fahrgäste in jüngster Zeit oft zur Zumutung wurde. Zudem können sie die Fahrplanzeiten der E-Züge nicht einhalten, was zu Anschlussverlusten führt.
Die Anfrage an das Verkehrsministerium umfasst zwei Aspekte:
- Die IBSB sieht hier die Landesregierung an einer Stelle in der Verantwortung. Es wurden für den E-Betrieb gebrauchte Züge aus dem Saarland angeschafft, welche keine passende Einstiegshöhe aufweisen und auch nach optischer Auffrischung Altfahrzeuge bleiben - mit naturgemäß höheren Wartungsintervallen.
Hier ist schnellstens nachzubessern und seitens des Landes für eine ausreichende Zahl an elektrifizierten Ersatzfahrzeugen aus dem Landespool zu sorgen. - Bei allen anderen Punkten sehen wir das Verkehrsunternehmen DB Regio, welches für den Betrieb und die Wartung der Züge zuständig ist, in der Pflicht. Die verfügbare Datenlage ist allerdings schlecht. Wir bitten daher um genauere Informationen für die interessierte Öffentlichkeit, insbesondere zu folgenden Fragen:
- Wie oft fuhren seit der Elektrifizierung der Südbahn ungeplant Dieselfahrzeuge statt der geplanten E-Fahrzeuge?
- Wie oft und in welchem Ausmaß war die Kapazität der Züge hinsichtlich der Sitzplatzzahl geringer?
- Wie oft kam es zu einem Totalausfall von Zügen?
- Wie oft wurden in den drei vorgenannten Fällen Vertragsstrafen in welcher Höhe durch die Landesregierung verhängt?
- Welche Maßnahmen unternimmt die Landesregierung, um bei den genannten Missständen möglichst rasch und dauerhaft Abhilfe zu schaffen?
Die Veröffentlichung dieser Daten ist notwendig; damit wird es der interessierten Öffentlichkeit und den kommunalen Entscheidungsträgern vor Ort möglich, selbst das Ausmaß und die Verantwortlichkeiten hinsichtlich der Ausfälle beim E-Betrieb zu erfassen und geeignete Schlüsse zu ziehen.
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