Bahnhof Grießen - Ein Bahnsteig - Drei Züge - Pro Tag

Im Winter besuchten wir den Bahnhof des kleinen Ortes Grießen. Im Folgenden möchten wir unsere Eindrücke schildern:

Noch einen Blick in die andere Richtung, im Hintergrund ist noch der Raiffeisen zu sehen, der seinen Bahnanschluss aber leider nicht mehr nutzt.

...ist aber nicht weiter schlimm, denn als Normalbürger darf man da sowieso nicht hin :-)

Von der anderen Seite sieht das Ganze dann so aus.

Zu guter Letzt die Seitenansicht: Einen sinnvollen Nutzen des Gebäudes konnte ich nicht feststellen, aber vielmehr als ein Lagerraum kann es ja nicht sein.

Man beachte das Waschbecken und der vermeintliche Regenrinnenabfluss – Da hat wohl ein Gott Zielsperrwerfen geübt :-)

Und nun kommen wir zum, für einen außerhalb des 1973-Seelendorfs gebauten, durchaus imposanten Empfangsgebäude.

Wenn dem so sei, könnte er auch mal einen Blick auf seine Bahnhofsuhr werfen – die ist wohl stehengeblieben...

...sondern hier parken sollten!

...ganze drei Züge kaufen kann! Das Angebot hier wurde kontinuierlich heruntergefahren, waren es 2013 noch 17 Züge! OK, zugegeben während einem eigentümlichen Baustellenfahrplan, ansonsten war es auch nicht viel besser.

Das kann doch nicht alles sein?! Gut, hier der Rest:

Einen Spiegel zur besseren Einsicht des belebten Bahnsteigs,

noch einen zweiten Unterstand, damit die ganzen Reisenden auch ja nicht nass werden,

ein Bahnhofsgasthaus, bis auf Weiteres geschlossen, und

Wo fangen wir an – vorne oder hinten? Hinten! Da bietet sich nämlich eine schöne Übersicht auf den 160 Meter langen Bahnsteig, sowie auf das abgebaute Gleis 2.

Der Salzkiste wurde es wohl irgendwann einfach zu viel...

Nun geben wir dem Güterschuppen unsere Aufmerksamkeit: Lag zwischen dem Bahnsteig und der Laderampe mal noch ein weiteres Gleis, oder stammt diese noch aus einer anderen Epoche des Bahnhofs?

Und die Zufahrt zur Laderampe – ziemlich steil, ist wohl noch für Ochsenkarren ausgelegt...

Was auf dem Schild mal stand.... ?

Widmen wir uns dem Geschäft, denn dafür war wohl dieses Gebäude gedacht...

Auch hier zuletzt der Blick von der Seite. Der Schuppen dient soweit ich sehen konnte der Lagerung von Gartenwerkzeugen, eine eigenartige Version der Nachnutzung...

So Imposant, dass der Geist des letzten Bahnhofsvorstehers noch heute das Gebäude heimsucht, ob der wohl Bachmann hieß? :-)

Die Seitenansicht fällt dieses mal ein bisschen schräg aus, mit dem Hinweis das die vielen Pendler ihren Drahtesel doch nicht hier...

Da besteht nämlich direkter Anschluss an den Fahrkartenautomat, wo man Fahrkarten für...

An Kilometer 341,1 der Badischen Hauptbahn ist dann Schluss.

ein dynamischer Schriftanzeiger, der auf die Maskenpflicht in stark belebten Orten hinweist,

eine Bushaltestelle mit berauschend vielen Abfahrten, 

einen Briefkasten, sollte jemand nicht persönlich die Nachricht überbringen wollen,

dass dieser Bahnhof wohl bessere Tage gesehen hat. Die Deutsche Bahn gibt an, es seien sogar Sitzgelegenheiten und Abfallbehälter vor Ort; die mussten wohl ausgerechnet an meinem Besuchstag in der Werkstatt sein, anders kann ich mir dessen fehlen nicht erklären :-)

Aber immerhin: Es gibt ihn noch und er wurde nicht wie viele Weitere geschlossen. Warum? Das ist wohl eine unergründliche Frage...

Falls es jemanden noch interessiert, wie es vor zehn Jahren dort aussah, siehe diesen Bericht: https://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?003,6460548,6460548#msg-6460548. Der Fahrscheinautomat wurde mit der Zeit gelb und die Aushänge wurden aktualisiert, vielmehr nicht.

Es wird wohl in einiger Zeit einer der letzten Bahnhöfe mit 38 cm-Bahnsteige sein...

 

 

 

 

 

Veröffentlicht am 24. September 2022, danach. Dieser Artikel kann wohl als Vorserie der Bahnhofsporträts gesehen werden ;-)

Angemerkt sei noch, dass ich Bahnhof schrieb; betrieblich gesehen ist es nur noch ein Haltepunkt.

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